Zukunftsfähigkeit

Wie wir heute das Morgen gestalten können

Der Artikel Zukunftsfähigkeit erschien im April 2020 in der e|m|w Energie. Markt. Wettbewerb
mit dem Schwerpunkt: Der Mensch im Mittelpunkt

Wir sprechen über Zielerreichung, Visionen und Zukunftstrends. Was in der Theorie die Vermutung aufkommen lässt, dass wir uns auch regelmäßig mit der Frage auseinandersetzen, wie wir ‘das Morgen’ bestmöglich erreichen können. Die Realität sieht meistens anders aus. Gesteckte Ziele werden mit ach und krach erreicht, oder verschwinden bei Nichterreichen still und heimlich ganz hinten in der untersten Schublade. Aber warum ist das so und wie können wir aktiv unsere Zukunft gestalten?

Wenn auf den Bühnen dieser Welt über New Work, Agilität und Transformation gesprochen wird, hören viele zu und wenige handeln danach. Doch zwischen Konsumieren und Agieren liegt der entscheidende Unterschied. Solange ich mich nicht mit der Weiterentwicklung meiner Geisteshaltung und dem Umgang mit meinen Mitmenschen beschäftige, so lange werden wir in Organisationen keine Veränderung hin zu einer nachhaltigen, zukunftsfähigen Kultur des Lernens, des Verlernens und des Scheiterns erleben und dadurch Erfolge mehr mit Glück als Verstand erlangen. Denn Zukunftsfähigkeit geht mit der Veränderung des Geistes und der Kultur, in der wir leben, einher und nicht mit „lustigen“ Vorträgen, Startup Safaris oder Pseudo-Werten.

Veränderung ist hartes Training

Die Veränderung der Geisteshaltung erreichst Du am effektivsten, indem Du ähnlich vorgehst wie bei der Veränderung des Körpers beim Krafttraining: Stetiges Trainieren, Reflektieren und der Wille zur Veränderung sind der Schlüssel zum langfristigen Erfolg. Die Gewichte und Laufbänder unserer geistigen Veränderung sind ähnlich wirksam und ähnlich kräftezehrend wie das Training mit Hanteln, aber dafür kommt man, zumindest rein körperlich, weniger ins Schwitzen.

Wie werde ich zum mentalen Arnold Schwarzenegger?

Der Weg zum Mister Olympia der geistigen Veränderung ist lang und schwer, aber auch eine lange Reise beginnt mit dem ersten Schritt. Damit Du den ersten Schritt nicht blind gehen musst, nehmen wir die drei Grundlagen der Veränderung einmal auseinander:

  1. Stetiges Training: Dein Vorteil gegenüber dem Training im Fitnessstudio ist, dass unsere geistigen Muskeln eine deutlich längere Ausdauer haben als unsere körperlichen. Daher kannst Du diese nicht nur zwei, sondern bis zu 24 Stunden am Tag trainieren. Während des täglichen Trainings ist es wichtig, die Grenzen Deiner eigenen Komfortzone zu kennen und diese immer wieder zu überschreiten, denn nur in der Lernzone erreichst Du eine nachhaltige Veränderung Deines Geistes. Eine Möglichkeit, um dies zu meistern, ist, dass Du Dir jeden Tag ein Arbeitsprinzip zu Hand nimmst und Dich und Deine Entscheidungen während des Tages entlang dieses Prinzips leiten lässt. Prinzipien helfen im Alltag dabei, sich gewünschte Veränderungen immer wieder ins Bewusstsein zu rufen und durch die klare Ausrichtung an ein Prinzip Fokus für Dein Handeln zu bekommen.
  2. Reflektieren: Jede noch so kleine Veränderung in unserem Handeln fühlt sich für uns und unseren Alltag am Anfang wie ein Störfaktor an. Um sicherzustellen, dass wir den Grund der Veränderung nicht aus den Augen verlieren und wir Fortschritte machen, benötigen wir eine Projektionsfläche, welche uns diesen Grund immer wieder aufzeigt und an der wir eine Weiterentwicklung festmachen können. Bei der körperlichen Weiterentwicklung eignen sich Bilder. Bei der Geistigen eignet sich insbesondere die Eigen- und Fremdreflexion. Meine Empfehlung ist es, sich am Ende des (Arbeits-)Tages zehn Minuten Zeit zu nehmen, um den Tag anhand von Leitfragen Revue passieren zu lassen. Dadurch stellst Du sicher, dass Dir kleine sowie große Veränderungen bewusster werden und sich diese in Deinem Alltag verfestigen. Die Fremdreflexion ist eine ebenso mächtige Möglichkeit, sich mittelfristige Veränderungen bewusst zu machen, aus diesen zu lernen und Dein Umfeld in den Wandlungsprozess zu integrieren. Denn Feedback ist ein Geschenk.
  3. Wille zur Veränderung: Der Wille zur Veränderung ist der wichtigste und zugleich grundlegendste Schritt im Wandlungsprozess hin zum Arnold Schwarzenegger Deiner persönlichen Weiterentwicklung. Ohne diesen werden Dir sowohl das stetige Training, als auch Reflexionen als sinnfrei und unnötig vorkommen. Aus diesem Grund unterstelle ich Dir einmal, dass Dein Wille zu Veränderung bereits existiert. Wie Du bei anderen Menschen den Willen zur Veränderung weckst, kannst Du im nächsten Abschnitt lesen.

Geisteshaltung oder neudeutsch: Mindset

Unter Geisteshaltung verstehen wir natürliche Denk- und Verhaltensmuster von Menschen. Sie bestimmt, wie wir mit Situationen umgehen. In einer sich immer schneller verändernden Welt geht es deshalb darum, zu verstehen, dass Wissen nicht mehr Macht ist. Denn Wissen ist jederzeit und überall verfügbar. Die Erfolgreichen von heute, morgen und übermorgen sind also nicht mehr die Wissensträger unserer Gesellschaft, sondern eben die Menschen, die es schaffen, Probleme jeglicher Art durch vielseitige Kompetenzen zu lösen. Der Weg führt von der Wissens- zu einer Problemlösungsgesellschaft!

Wie werden wir als Team erfolgreich?

Die Zukunftsfähigkeit einer Organisation sichert nie eine einzelne Person. Aus diesem Grund ist es umso wichtiger, dass Du Dich nicht allein weiterentwickelst, sondern Deine KollegInnen auf diesem Weg mitnimmst. Denn allein ist noch niemand zum Mond geflogen. Und allein auf dem Mond umherzuhüpfen würde auch nur begrenzte Zeit Spaß machen.
Also, wie werdet Ihr nun zu einem Team aus lauter Spitzensportlern? Du ahnst es wahrscheinlich. Genauso wie bei Deiner persönlichen Veränderung gelten für Teams die gleichen Spielregeln: Stetiges trainieren, reflektieren und der Wille zur Veränderung sind der Schlüssel zum langfristigen Erfolg.

  1. Stetiges Training im Team: Nehmt euch als Team regelmäßig und gemeinsam Herausforderungen an. Ihr werdet feststellen, wie viel Wert in echter Teamarbeit steckt und Ihr könnt voneinander lernen. Fokussiert Euch dabei auf neue Themen, deren Anforderungen und die Art der Umsetzung Euch noch nicht klar sind. Insbesondere komplexe Herausforderungen eignen sich dafür sehr gut, da sie selten alleine, nachhaltig zu lösen sind und verschiedene Perspektiven und neue Ansätze erfordern. Eine gute Unterstützung hierbei liefert Euch die Stacey-Matrix (Zur Stacey-Matrix). Sobald Ihr eine solche Herausforderung gefunden habt, liegt
    es an Euch, wesentliche Arbeitsprinzipien und Methoden zum erfolgreichen Meistern der Herausforderung herauszusuchen und entlang dieser das Thema Wirklichkeit werden zu lassen. Nur durch einen gemeinsamen Rahmen, der klare Spielregeln für alle Beteiligten aufweist, werdet Ihr durch stetiges Training zum Erfolg kommen. Neben diesem ist es unerläßlich, den Sinn eines Vorgehens zu erkennen. Dies entscheidet über Erfolg oder Misserfolg des Trainings sowie der Arbeit. Stellt also immer sicher, dass alle Beteiligten wissen, warum Ihr genau dieses Thema angeht und vergesst nicht, auch die kleinen Fortschritte zu feiern.
  2. Reflektieren im Team: Wie bereits in der persönlichen Reflexion beschrieben, ist die Fremdreflexion eine wichtige Möglichkeit, sich mittelfristiger Veränderungen bewusst zu werden und aus diesen zu lernen. Durch gegenseitiges, ehrliches Feedback auf Augenhöhe und Reflexion Eures Handelns, stellt Ihr sicher, dass jeder aus der Vergangenheit und den Erfahrungen der anderen lernt. Arnold Schwarzenegger hatte Franco Columbu, um aus jedem Training gemeinsam zu lernen. Ihr habt Euch als Team. Eine einfache Möglichkeit bieten Satzanfänge, wie „Ich mochte …” und „Ich wünsche mir…”. Dabei notiert sich jedes Teammitglied zu jedem Teammitglied Stichpunkte, welche ausdrücken, was dieser am heutigen Tag/Monat/Jahr besonders an der Arbeit der anderen Person geschätzt hat und welche Wünsche für die Zukunft bestehen. Die Energie, die durch eine so offene und ehrliche Kommunikation entsteht, wirst Du im Raum spüren können.
  3. Der gemeinsame Wille zur Veränderung: Wie gesagt, nehme ich an, dass Dein Wille zur Veränderung bereits existiert. Aber wie gehst Du am besten mit KollegInnen um, die sich noch unsicher sind, was sie von Eurer Veränderung halten sollen oder der ganzen Thematik gegenüber skeptisch eingestellt sind? Sei offen, ehrlich und transparent. Erklär Deinen KollegInnen, warum ein Wandlungsprozess Deiner Meinung nach unabdingbar ist, hör zu, geh auf Rückfragen und Kritik ein und starte lieber im Kleinen als zu groß zu denken. Denn auch eine lange Reise beginnt mit dem ersten Schritt. Und kein Mensch kann absehen, wo Ihr in 9, 12, 18 oder 24 Monaten stehen werdet. Denn eine Organisation und ihre Kultur ist so individuell, wie jeder einzelne von uns. Aus diesem Grund werden Kulturmodelle, die in anderen Organisati- onen funktionieren, bei euch nicht zum Erfolg führen. Lernt aus den Fehlern anderer, entwickelt aber Euer eigenes Vorgehen, was Ausrichtung, Geschwindigkeit und Umfang angeht.

Zukunftsfähigkeit durch Veränderungskompetenz

Und was hat das nochmal mit Zukunftsfähigkeit zu tun? Ziele, Visionen und Trends sind für zukunftsfähige Organisationen Treiber des Erfolgs. Um diese zu nutzen und zu erreichen, ist es jedoch wichtig, herauszufinden, wie Euer individueller Weg dorthin aussieht und wie ihr ihn gehen möchtet. Durch ein gemeinsames Verständnis des zukünftigen Vorgehens bauen wir so Stück für Stück gemeinsam eine Kultur der Veränderung und Kompetenzen auf, die es uns ermöglicht, handlungs- und zukunftsfähig zu sein. Denn identisch zum Krafttraining ist die Zielsetzung und die Planung sowie Strategie zwar essenziell für den langfristigen Erfolg, doch ohne eine nachhaltige Umsetzung des Geplanten werden die Ziele nichts anderes bleiben als Luftschlösser, die früher oder später zerplatzen. Aus diesem Grund rufe ich Dich dazu auf, lieber heute als morgen mit Deiner und Eurer geistigen Weiterentwicklung zu starten: Denn nur wer heute startet, kann ‘das Morgen’ gestalten und sich zukunftsfähig aufstellen.

Nachtrag zur aktuellen Lage

Insbesondere in Krisen ist es wichtig, sich mit der Handlungsfähigkeit der eigenen Organisation auseinanderzusetzen und mit Zuversicht in die Zukunft zu blicken. Jede Krise verändert unsere Kultur nachhaltig! Noch nie zuvor war Kulturwandel und Zukunftsfähigkeit in Organisationen so unabdingbar wie in diesem Moment. Denn nur wenn man sich jetzt nachhaltig mit den kulturellen Veränderungen durch Home-Office, Kurzarbeit und Unsicherheit auseinander setzt, werdet Ihr die Krise als Chance nutzen.

Weiteres Material zu den im Artikel angesprochenen Themen findest Du hier:

Wir sind Wecreation

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Wir unterstützen Organisationen dabei, durch Kulturwandel und Zukunftskompetenzen zukunftsfähig zu werden. Dabei legen wir einen besonderen Fokus auf Stadtwerke und EVU nahe Organisationen. 

Durch die Eigen- und Fremdreflexion in unserem Alltag stellen wir sowohl bei uns, als auch bei unseren Kunden sicher, dass sich der persönliche Wandlungsprozess in die beabsichtigte Richtung entwickelt.

Um in der Unklarheit des Neuen sicher zu agieren, geben wir Euch durch Workshops und Projekte Struktur und die Möglichkeit mit einem klaren Kopf an eure Themen heranzugehen.

Wecreation_Team_polaroid_low

Ein Auszug unser zufriedenen Kunden: Partner: Freunde:

Was unsere Kunden sagen

Was unsere Kunden sagen