Was ist Design Thinking?

Design Thinking ist weder eine Anhäufung von Kreativmethoden, noch ein Prozess mit genau definierten Schritten. Design Thinking ist im Kern ein mindset-getriebener Problemlösungsansatz, der sich der jeweils passendsten Methoden bedient, um einer bestimmten Herausforderung adäquat zu begegnen.

Design Thinking eignet sich hervorragend dazu, Empathie aufzubauen, Nutzer zu verstehen, aus alten Denkmustern auszubrechen und nicht zuletzt mit Freude in Zusammenarbeit kreative Lösungen zu entwickeln.

Design Thinking als 6-stufiger Prozess

Didaktisch macht es Sinn, Design Thinking als einen 6-stufigen, iterativen Prozess darzustellen. Die klare Unterteilung ermöglicht einen leichten Einstieg in die Denk- und Handlungsweise dieser Problemlösungsmethode.

Problemstellung verstehen und Erfahrungen teilen

Tipps:

Die Aufgabenstellung wird beleuchtet, Verbindungen sichtbar gemacht und eigene Vermutungen, Erfahrungen und Eindrücke geteilt.Jeder von uns hat Vorwissen, Erfahrungen und Annahmen. Bevor man sich einem Problem und Thema annimmt, ist es wichtig, darüber zu reden. Deshalb beleuchtet das Team zunächst aus eigener Perspektive das Themenfeld, indem Innovationen erreicht werden sollen. Es werden Vermutungen aufgestellt und eigene Erfahrungen geteilt. Damit wird dem Team Raum gegeben, die Problemstellung im Gesamtkontext und aus ihrer Sicht zu erkunden und sich fortan auf die Nutzer einzulassen. Es werden Fragen und Themenbereiche gesammelt und erste Nutzer identifiziert, um die Recherche einzuleiten.Ihr habt jetzt schon Lösungsideen? Super! Dann ab damit in die Ideen-Garage.

Beobachten

Tipps:

Aufmerksame Beobachtungen und Befragungen vertiefen das Wissen über das Problemfeld aus Sicht der Nutzer. Erste Annahmen können dadurch bereits überprüft werden. Das Aufbauen von Empathie, die Inspiration durch Verhaltensweisen und das Verstehen von Beweggründen dient als Basis für der weiteren Arbeit.In der zweiten Phase steht der Nutzer und dessen Sicht der Dinge im Fokus. Aufmerksame Beobachtungen und Befragungen vertiefen das Wissen über das Problemfeld aus Sicht der Nutzer. Erste Annahmen können dadurch bereits überprüft werden. Empathie aufbauen, sich durch Verhaltensweisen der Nutzer inspirieren lassen und dessen Beweggründe verstehen sind die wichtigsten Ziele der qualitativen Nutzerrecherche. Oft genutzte Techniken sind Beobachtungen (z.B. Begleiten eines Nutzers für einen ganzen Tag), Eintauchen (mit den Augen eines Nutzers, seine Lebenswelt wahrnehmen) und qualitative Interviews (Interviews mit Fokus auf Bedürfnisse, Geschichten und Emotionen).

Synthese

Tipps:

Aus Daten werden Erkenntnisse und aus Informationen ergibt sich ein sinnvolles Gesamtbild. Während der Synthese wird die Ausgangsfragestellung angepasst und ein Fokus für die weitere Arbeit gesetzt.Die Daten aus der Phase des Beobachtens werden in der Synthesephase miteinander verknüpft, analysiert und zu Erkenntnissen verdichtet. Das Team sucht nach Mustern, Widersprüchen, Spannungen und Überraschungen, um Chancenfelder aufzudecken. Im Vordergrund steht das Aufdecken eines echten Bedürfnisses. (Link: Bedürfnis) Die gesammelten Erkenntnisse werden in Form eines Standpunktes aufbereitet, aus dem ein (fiktiver) Nutzer (Persona) mit mit bestimmten Charakeristiken und Bedürfnissen und der Kontext hervor geht. Der Standpunkt hilft dem Team dabei sich zu fokussieren und ein gemeinsames Problemverständnis zu definieren. Er dient als Spiegel und Ankerpunkt, der das Team unterstützt im weiteren Prozess die Perspektive des Nutzers einzunehmen und auf seine Bedürfnisse einzugehen.

Ideen generieren

Tipps:

Erkenntnisse und Inspirationen werden genutzt, um viele unterschiedliche Ideen zu entwickeln, die ein aufgedecktes Bedürfnis erfüllen.Damit das Team kreative Ideen entwickeln kann, braucht es viel Energie, Spaß und idealerweise ein frisches Arbeitsumfeld. Der Arbeitsmodus ist schnell, interaktiv und beinhaltet keinerlei Diskussionen. Ideen Generieren heißt im Design Thinking Quantität über Qualität, aufeinander aufbauen und visionäre/wilde Ideen zulassen. Das klassische Brainstorming ist hier nur eine von vielen Methoden und 3 Ideen pro Minute sind das Minimum. Nach dem das Team gemeinsam die vielversprechendsten Ideen ausgewählt hat, geht die Phase der Ideengenerierung unmittelbar in die nächste Phase des Protoypen bauens über.

Prototypen bauen

Tipps:

Ideen durch Prototypen begreifen und greifbar machen, um erste Probleme aufzudecken, Konzepte zu kommunizieren und Feedback zu ermöglichen.Durch das Bauen von Prototypen werden Ideen anfassbar und erlebbar. Sie unterstützen das Team ihre eigene Ideen besser zu verstehen, zu konkretisieren und erste Hürden zu entdecken. Prototypen ermöglichen es außerdem Ideen nach außen zu kommunizieren, zu testen und erlebbar zu machen. Dabei können nicht nur Produkte, sondern auch Services oder Prozesse gebaut und als Prototypen umgesetzt werden.

Testen

Tipps:

Das Erlangen eines tieferen Verständnis der Nutzer und seiner Lebenswelt rückt wieder in den Fokus und Ideen durchlaufen den ersten Realitätscheck.Mit den Prototypen im Gepäck, werden Ideen und Funktionen immer mit Nutzern (am bestem im realen Kontext) getestet, um ehrliches Feedback zu erhalten. Das Testing dient außerdem der erneuten Recherche, da im Kontakt mit dem Nutzer oft neue Erkenntnisse gewonnen werden und dadurch ein tieferes Verständnis aufgebaut werden kann. Frühes Testen ermöglicht schnelles lernen und die frühzeitige Anpassung und Verbesserung von Konzepten und Annahmen aufgrund qualitativen Feedbacks.

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